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Christophstal

bei Freudenstadt

Dorothea-Grube

Etwa dort, wo die Walkensteige auf die Talstraße stößt, befindet sich an dem Hang, der der Steige gegenüber liegt die Dorothea-Grube. Aus ihr wurde bereits 1598 Erz abgebaut1. Allerdings ist unklar, seit wann sie betrieben wurde. So verweist Kunzmann auf unterschiedliche Quellen, die andere Jahreszahlen angeben. Die älteste Jahreszahl ist 1536. Sie wird von A. Schmidt erwähnt: "In dem schon erwähnten Bergwerksreskript des Grafen Ulrich vom Jahre 1536 wird der Grube sanct Dorothea im Christophstal Erwähnung getan, ebenso 1558, wo Dornstetten und Hallwangen als Sitz eines Bergamtes genannt werden2. Abgebaut wurden Fahlerz und Kupferkies3. Nach D. Günther war sie die größte Grube des Reviers.

41 = Haus Württemberg
42 = Alte Kupferschmelze
Unten links ist die Einmündung der Walkensteige auf die Talstraße zu sehen, am linken Rand Teile des Oberen Pfannenhammers.

Am Westrand des Tales befinden sich dicht bei der Walke noch Reste von Pingen und der Halde.

Die Grube bestand aus mehreren Stollen, die in südliche Richtung führten.

1725 verband man den alten Tiefstollen der Dorothea, der damals 310m lang war, durch einen Schacht mit einem höher liegenden Stollen. Ab diesem Jahr war sie mit dem Ferdinandsstollen zur Dorothea- und Ferdinandszeche zusammen gefaßt, innerhalb derer sie bis 1744 betrieben wird und 1740 das letzte Silber für die Christophstaler liefert4.

1756 wird der Betrieb durch die herzogliche Regierung wieder aufgenommen. Damals wurde auch eine Wasserkunst aufgebaut, wohl um der Wassereinbrüche Herr zu werden5.

Der Betrieb auf der Grube schwankte. In manchen Jahren lag er komplett still, in anderen gehörte die Grube zu denen, die die größte Belegschaft hatten. So wurden 1671 ein Steiger, zwölf Hauer, fünf Scheider und einige Hüttenknechte auf der Grube beschäftigt6.

Quellen:

  1. Kurt F. Kunzmann, Freudenstädter Beiträge 8/1992 - Der Bergbau und die Mineralien des Freudenstädter Reviers, 1992, S. 9
  2. A. Schmid, Württembergs Erzbergbau in der Vergangenheit, Glückauf Jahrgang 42 Nr. 33, S. 1034-1042. Zitiert nach  Kurt F. Kunzmann, Freudenstädter Beiträge 8/1992 - Der Bergbau und die Mineralien des Freudenstädter Reviers, 1992, S. 24
  3. Dieter Günther, Der Schwarzwald und seine Umgebung, Verlag Gebr. Bornträger, Stuttgart 2010, S. 226
  4. Kurt F. Kunzmann, ebd., S. 24
  5. Kurt F. Kunzmann, ebd., S. 24
  6. Ute Ströbele, St. Christophstal und seine wirtschaftliche Entwicklung in der frühen Neuzeit, in: Planstadt Kurstadt Freudenstadt, G. Braun GmbH, Karlsruhe, 1999, S. 143
  7. Plan von der Herzoglich württembergischen Eisenfactorie Sankt Christophstal mit den oberen, unteren und neuen Werken (1778, Stadtarchiv Freudenstadt)
  8. Plan "Dorotheer Tiefster Stollen", 1770 (Stadtarchiv Freudenstadt)
  9. Plan "Kunstwerk", 1759 (Stadtarchiv Freudenstadt)