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Christophstal

bei Freudenstadt

Bereits während des Mittelalters wurde hier im Schwarzwald Bergbau getrieben - in einigen Gegenden wie Neuenbürg noch länger. Dort betrieben die Kelten schon vor 2500 Jahren erfolgreich Bergbau und bauten Erz ab.

Im Tal des Forbachs gab es mindestens ein Dutzend Bergwerke, im Stadtgebiet Freudenstadts weitere, wie in Wittlensweiler, Lauterbad oder am Schöllkopf. Doch wie wurden diese Bergwerke angelegt und die Stollen vorgetrieben?

Preßlufthammer gab es damals noch nicht, die heute auch angewandte Technik des Sprengens auch nicht.

Bevor überhaupt daran gedacht werden konnte, einen Schacht oder einen Stollen anzulegen, mußte eine lohnende Stelle gefunden werden. Schon damals war Wünschelrutengehen umstritten. So schreibt Georg Agricola: "Über die Wünschelrute bestehen unter den Bergleuten viele große Meinungsverschiedenheiten, denn die einen sagen, sie sei ihnen beim Aufsuchen der Gänge von größtem Nutzen gewesen, andere verneinen es."

Dafür wurde das Gelände beobachtet. Unterschiedliche Erden und Gerölle in Gräben, Bächen und Quellen gaben Hinweise auf interessante Bildungen des Gesteines im Untergrund. Enthielt das Gestein Erz, so hat der Bach das Gestein weiter oben aus einem Erzgang gelöst. War es stark abgerundet, so kam es von weiter her...

Im Forbachtal wurde auf die Anlage von Schächten verzichtet, mit denen sonst die Bergwerke ausgestattet sind. Die Stollen wurden, nachdem die Gesteinsschicht freigelegt war, mehr oder weniger horizontal in den Berg getrieben.

Mit Hammer und Schlegel - Meißeln mit einem Stiel zum Halten - trieben die Bergleute sie mühsam in den Berg. Stunde um Stunde, Tag um Tag, Monat um Monat.

Bei Agricola finden wir Abbildungen von Werkzeugen, mit denen Bergleute zu seiner Zeit gearbeitet haben.

Das abgeschlagene Gestein wurde mit Eimern und kleinen Wagen - sogenannten Hundten - zum Stolleneingang transportiert und auf der Halde abgelagert.

Etwas ließ sich die Arbeit erleichtern: Mit Feuern und Abschrecken mit kaltem Wasser konnte das Gestein mürbe gemacht werden, damit es sich leichter abschlagen ließ. Doch diese Methode hat einen Nachteil: Der Rauch sammelte sich im Stollen und mußte mühsam mit Tüchern oder handbetriebenen Gebläsen entfernt werden.

Ein Problem bei den Bergwerken sind Wassereinbrüche. Dann müssen Pumpen aufgebaut werden, die von Hand - oder bei großen Einbrüchen - mechanisch angetrieben werden. Solche Anlagen wurden dann als Wasserkunst bezeichnet.

Bei Gruben im Tals des Forbaches ist bekannt, daß es dort Wasserkünste gegeben hat, die mit Waserrädern angetrieben wurden. Das sind die Stollen an den Kehrsteigen und der Dorothea-Stollen. Dem Betreiber der Unteren Sophia ist zwar eine versprochen worden, die aber nie realisiert wurde.

Quellen:

  1. Georg Agricola, DE RE METALLICA, 1556, Übersetzung v. Carl Schiffner, VDI-Verlag Berlin, 1928