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Christophstal

bei Freudenstadt

Verabeitung

Im Forbachtal wurde nicht nur Roheisen, Kupfer und Silber aus Erzen gewonnen, sondern es wurde auch weiter verarbeitet. Es entstanden Hammerwerke, in denen das Eisen zu Stäben oder Endprodukten geschmiedet wurde, eine Münze, Draht wurde produziert, Pfannen, aber auch Waffen wie Bayonette.

An manch einem Platz im Tal hat die Nutzung auch gewechselt - bis schließlich fast überall "nur" noch Wohngebäude standen.

Herkunft der Materialien 

Nur ein Teil des Kupfers und Eisens, das hier verarbeitet wurde, stammt aus den Schmelzen im Tal. Anderes wurde zugeliefert. Es gab feste Beziehungen zu dem Hochofen in Fluorn, in dem Masseleisen produziert wurde. Das Eisen kam aber auch woanders her. So lieferte das Hüttenwerk in Ludwigstal lange Roheisen nach Christophstal.

Energieversorgung

Neben den Erzen oder dem Roheisen war auch die Energieerzeugung wichtig. Damals wurden die Öfen mit Holzkohle betrieben. Hier hatte das Eisenwerk Christophstal einen Vorteil gegenüber den anderen württembergischen Eisenhüttenstandorten, weil hier durch die Wälder viel Holz für die Köhelrei zur Verfügung stand.

Angetrieben wurden die Hämmer und Mühlen durch den Forbach. Noch heute kann man bei den einzelnen Werkplätzen die Mühlkanäle sehen, wie bei der Textilfabrik Hoyler, der Feilenhauerei Bührle, oder dem früheren Streckhammer.

Stellenweise zeugt nur der Mühlkanal noch von dem jeweilihgen Werk, wie beim Oberen Pfannenhammer, dem Unteren Pfannenhammer oder dem Unteren Großhammer. Stellenweise ist er ganz verschwunden wie beim Königshammer...

Der Antrieb durch den Forbach machte die Werke witterungsabhängig. War die Wassermenge zu gering, konnte nicht gearbeitet werden. Dabei waren die Verhältnisse bei den unteren Werken (Unterer Pfannenhammer und Unterer Großhammer) oder im heutigen Friedrichstal günstiger, da hiervor weitere Bäche in den Forbach geflossen waren.

Einige Male konnten Werke auch nicht arbeiten, weil die Hämmer eingefroren waren - zum Beispiel Anfang 1731 im Oberen Großhammer, dem Kupferhammer und ein "Kleinhammer".

Bereits um die Mitte des 19. Jahrhunderts wurde geplant, sich von der Laune des Forbachs zu lösen und Dampfmaschinen aufzustellen. Doch setzte sich das erst langsam durch. 1867 wurde eine erste Lokomobile bei der Neuen Schleife in Friedrichstal aufgebaut, danach folgten noch einige. Später wurde auf elektrischen Strom umgestellt.

Einige Male hat der Forbach auch zerstörerisch gewirkt. 1862 zerstörte der Forbach Wehr und Zulauf des Wilhelmshammers, das Wasch- und Backhaus beim Hochofen und schüttete den Zulaufkanal beim Sensenhammer zu. Zum Ausgleich gab es dann im Sommer eine Trockenphase, in der nicht gearbeitet werden konnte.

1881 kam es im Dezember zu einer Warmphase, als auf dem Kniebis bereits 1,5 m Schnee lag. Starker Regen taute den Schnee auf, der Forbach schwoll an und zerstörte auf ganzer Länge, was ihm im Weg war. Die Wehre vom Unteren Pfannenhammer, Neuer Schleife und Sensenhammer mußten neu errichtet werden.

1896 richtete der Forbach wieder Schäden an. Diesmal betrug der Schaden 17 000 Mark.