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Christophstal

bei Freudenstadt

St. Johann am Friesenberg

Grube Sankt Johann am Friesenberg

Friesenberg ist ein alter Name des Finkenberges. Es gab damals noch den Friesenkopf (heute Salenberg) und das Friesenloch, in dem Kurt F. Kunzmann und Dr. Hans Rommel das Jägerloch vermuten1 und sie mit der Grube Untere Sophia gleichsetzen. Demnach war sie auf der Karte vom "Bayersbrunner Vorst" von Georg Gadner als "St. Johannis Stoll" an der linken Seite des Forbachs kurz vor dem heutigen Friedrichstal eingezeichnet. Uwe Meyerdirks widerspricht dieser Lokalisierung in seinem Aufsatz "Die beiden Gruben Sophia im Christophstal bei Freudenstadt" im Heft über die Untere Sophia im Friedrichstal. Er vermutet, daß es sich bei Sankt Johann am Friesenberg um die spätere Dorothea handelt2. Er beruft sich dabei auf Originaldokumente. Rudolf Metz vermutet diese Grube südwestlich des Talwirtshauses am Finkenberg, wo er schwache Pingen festgestellt hat3.

Im Hauptstaatsarchiv Stuttgart findet sich unter der Signatur N 3 Nr. 1/13, Bild 1 eine Karte Gadners4, auf der als einzige Grube der "St.Johann-Stoll" eingetragen ist. Der Stollen liegt etwa in der Mitte zwischen dem Talwirtshaus und der Mündung der Murg in den Forbach liegt. Das ist in etwa die Lage der heutigen Grube Sophia im Friedrichstal, was der Einschätzung Meyerdirks' und Metz' widersprechen würde.

Zur Zeit muß also offen bleiben, wo diese Grube lag. Sicher ist nur, daß sie zu den ältesten Gruben gehört, die hier im Tal seit der Zeit Herzog Ulrichs abgebaut werden.

Betrieben wurde der Stollen von der Gesellschaft, die auch am Schöllkopf tätig war. Sie ließ im Sommer 1564 einen Schacht, der im Winter wegen der Witterungsverhältnisse mit viel Wasser und Schnee eingestellt worden war, 11 Lachter (ca 22m) abteufen und besetzte die Grube mit zwei Hauern und einem Knecht5.

1567 war im Februar nur noch 1 Arbeiter beschäftigt6, 1567 wurde gar auf einem Gewerkentag beschlossen, den Betrieb der Grube ganz einzustellen7.

Quellen:

  1. Kurt F. Kunzmann, Freudenstädter Beiträge 8/1992 - Der Bergbau und die Mineralien des Freudenstädter Revieres, 1992, S. 22; Dr. Hans Rommel, Zur Geschichte des einstigen Bergbaus in Freudenstadt, Freudenstädter Beiträge 6/1987, 2. Auflage 1997, S.149
  2. Uwe Meyerdirks, Die beiden Gruben Sophia im Christophstal bei Freudenstadt, i: Die ehemalige Grube Untere Sophia, S. 39ff.
  3. Rudolf Metz, Mineralogisch-landeskundliche Wanderungen im Nordschwarzwald, Moritz-Schaufenburg-Verlag, Lahr, 2. Auflage 1977, S. 256 und beiligende Karte
  4. Gadner, Karte des Baiersbronner Forsts, 1593, N3 Nr 1/13
  5. Kurt F. Kunzmann, Freudenstädter Beiträge 8/1992 - Der Bergbau und die Mineralien des Freudenstädter Revieres, 1992, S. 22
  6. ebenda
  7. Philipp Heinrich Schuler, Das Christophstahl und Friedrichsthal, 1809, Abschrift im Stadtarchiv, Sig. Hd2 Schul. S. 14