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Christophstal

bei Freudenstadt

Die Untere Drahtmühle

1616 ruhte der Bergbau in den Stollen am Kehrsteig. Heinrich Schickhardt schlug vor, etwas oberhalb des Stollens eine Drahtmühle und eine Schleifmühle etwas oberhalb des Stollens der Wasserkunst zu bauen und dafür als Antrieb die Quelle zu nutzen, die die Wasserkunst angetrieben hat.

1621 wurde dort dann die neue Drahtmühle erichtet, die Eisendraht und dicke Messingdrähte herstellen sollte1. Diese Drahtmühle wurde wohl an der Stelle angelegt, wo später der untere Pfannenhammer lag. Die dortige Quelle wurde noch 1815 als "Kunstbrunnen" bezeichnet.

In dieser Drahtmühle wurde das Roheisen in einer Hammerschmiede zu dünnen Stäben geschmiedet, die dann in der Drahtmühle durch verschiedene Matrizen gezogen wird. Durch die immer dünneren Matrizen wird aus den Stäben ein langer dünner Draht. Angetrieben wurde diese Drahtmühle durch die Kraft des Wassers, das in der dortigen Quelle entsprang.

Die Drahtmühle wurde 1661 noch betrieben, auch Baldenhofer erwähnt sie 1670 noch in seiner Beschreibung2. Bei der Verpachtung der Werke an Johann Nikolaus Jacquin und Johann Brandhofer 1688 war sie nicht mehr in Betrieb3. Hier wird später der Untere Pfannenhammer betrieben.

Quellen:

  1. Philipp Heinrich Schuler, Das Christophstahl und Friedrichsthal, 1809, S.73
  2. Jeremias Baldenhofer, Kurze Beschreibung der Vestung und Bergsatt Freudenstadt, 1670,  nach: Philipp Heinrich Schuler, Das Christophsthal und Friedrichsthal, 1809, Abschrift aus dem Stadtarchiv Freudenstadt,S. 102f
  3. Manfred Thier, Geschichte der Schwäbischen Hüttenwerke 1365-1802, Verlag Heimat und Wirtschaft, Aalen und Stuttgart, S. 166