Kupferschmelze im oberen Tal

Im oberen Tal befand sich eine der beiden Schmelzen, in denen aus Fahlerz Kupfer und Silber gewonnen wurde. Sie stand in der Nähe der Kniebiser Steige. Heute sind dort nur noch einige Wohnhäuser. Das Klopfen der Poche sind verstummt, die Feuer der Öfen sind erloschen.

Bereits 1571 wurde ein Platz für eine neue Kupfer- und Silberschmelze gesucht. Sie wurde in der Nähe des Christophststollens an die Straße von Tübingen nach Straßburg gelegt. Bereits im darauf folgenden Jahr wurde beschlossen, sie zu erbauen¹. Sie wird im Gadner-Atlas von 1593 erwähnt.

Die Anlage besteht aus mehreren Gebäuden: einer Probierstube, das etwas entfernt liegt, der eigentlichen Schmelze, Poch- und Waschhaus und einem Röstofen.

Leider war der Erfolg nicht so, wie erwünscht. Deshalb erhielt der Verwalter 1599 den Auftrag, die Schmelzweisen zu verbessern. Es fehlte an Fachleuten...

1624 wird erwähnt, daß die Anlage aus einer Schmelzhütte, einer Kohl- und Rösthütte und einem Probierhaus besteht.

Für das Jahr 1670 gibt es wieder Kunde von der Hütte. Diesmal eine Liste mit der Einrichtung:

1 Schmelzofen für Silber
1 Bleyofen
1 Saigerofen zum Silber
1 Dörrofen zum Kupfer
1 Treibherd zum Silber
1 Feinbrennofen zum Silber
1 anderer Treibherd
2 Röstofen zum Kupfer
2 große Pochwerke

1730 wird die Schmelzhütte erneuert, bleibt aber nur noch bis 1790 in Betrieb. Dann wird der Erzbergbau eingestellt und als Folge davon der Betrieb der Schmelzhütte eingestellt.

Quellen:

1. Mathilde Schnürlen, Geschichte des württembergischen Kupfer- und Silberbergbaus, Tübingen 1921, S. 10
2. Plan von der Herzoglich württembergischen Eisenfactorie Sankt Christophstal mit den oberen, unteren und neuen Werken (1778). Quelle: Stadtarchiv Freudenstadt

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• Roland Gänßler (1)