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Christophstal

bei Freudenstadt

Rundweg Christophstal

Dieser Wanderweg führt über schmale Pfade und bietet interessante Einblicke in Christophstal. Dabei entfernt er sich nur 1000m vom Marktplatz - abgesehen von einem kleinen Abstecher zur Arnoldhütte, der aber nicht gemacht werden muß. Dabei führt er aus der Stadt heraus in eine andere Welt - die gebirgige Welt des Schwarzwaldes. dabei treffen wir auf Spuren des Bergbaues und der frühen Industrialisierung, die zur Besiedelung des Tales geführt haben und von denen auch Freudenstadt profitiert

Von der Kurverwaltung aus geht es über dem Marktplatz vorbei an den Fontainen zur Rappenstraße. Dort biegen wir rechts zu den Adleranlagen ab. Hier haben wir einen ersten Ausblick auf das Christophstal mit dem Bärenschlößle, dem Wahrzeichen des Christophstals. Es wurde 1627 von Peter Stein erbaut, dem damaligen Generalfaktor.

Wir folgen links der Straße, bis wir zu einer Treppe kommen, den Stäpfele. Sie sind die kürzeste Verbindung zwischen der früheren Verwaltung im Tal und dem Zentrum der Stadt. Diese steigen wir herab und sehen unter uns das Gasthaus Zum Bad, an dessen Stelle ursprünglich die Messingfaktorei, dann die Eisenfaktorei standen. Später war hier die Forstverwaltung untergebracht, bis Jakob Wälde das Gebäude mit den Nebengebäuden kaufte und ein Bad und eine Gaststätte darin unterbrachte. Links neben dem Gasthaus steht die alte Tuchfabrik Hoyler, die heute nicht mehr genutzt wird. Sie ist aus dem Oberen Großhammer entstanden, dessen Ursprünge im 16. Jahrhundert liegen.

Wir nehmen nicht die letzte Treppe, sondern biegen rechts auf den Halbhöhenweg ab, der uns talabwärts führt. Während wir dem Weg folgen, sehen wir links unter uns die alte Feilenhauerei Bührle, in der einer der letzten Feilenhauer Deutschlands arbeitete. Hier war von 1622 bis 1628 eine Münzprägeanstalt, später ein Zainhammer. Ein kurzes Stück weiter sehen wir die Reste eines Mühlgrabens - hier stand einst eine Drahtmühle, die dann als Streckhammer genutzt wurde. Heute ist dort ein Wohnhaus.

Der Halbhöhenweg endet an einem größeren Wohnhaus. Hier informiert uns ein Schild des Wanderweges "Wasserleben" darüber, daß es sich bei diesem Haus um ein Laborantenhaus handelt. Als die oberen Werke der Hüttenwerke noch in Betrieb waren, wurden hier Arbeiter untergebracht - sogenannte Laboranten.

Unser Weg überquert die Straße und gleich danach den Forbach, der durch das Tal fließt. Während er heute ein kleines Bächlein ist, das kaum Wasser führt, trieb er in früheren Zeiten Schmiedehämmer an, mit denen Eisen und Kupfer-Erzeugnisse hergestellt wurden. Nach der Brücke betreten wir den Wald, in dem unser Weg bergauf zum unteren Steinbruch führt, der heute als "Neues Boschenloch" bekannt ist.

Hierbei handelt es sich um eine renaturierte Deponie, von der heute nichts mehr zu erkennen ist. Von hier haben wir einen Blick auf Freudenstadt.

Hinter der Hütte zeigt ein Lücke den Weg zu einem vergitterten Stollen an. Er gehörte wohl zur Grube Ferdinand, die hier betrieben wurde, um Silber und Kupfer abzubauen. Heute ist der Stollen gesperrt, um Fledermäusen eine Schutzmöglichkeit zu bieten.

Vom Steinbruch gehen wir über den Meisenhüttenweg weiter Richtung Kniebis. Doch schon nach 20m zweigt links ein Fußpfad ab, dem wir folgen. Ein Serpentinenweg führt uns bergauf - vorbei an Spuren des Bergbaus.

Diese Halde bei einer der Stellen, an denen der Bergbau als Tagebau betrieben wurde zeigt an, was hier abgebaut werden kann.

Leider ist die Ausschilderung in diesem Bereich etwas dürftig, deshalb müssen wir auf den Wegverlauf achten. Sonst geraten wir auf einen Steig, der zur Silberhöhle führt, danach aber sehr schmal und ausgesetzt wird. Hier wurden Erze im Tagebau abgebaut. Der Weg führt uns zu einer Forststraße auf der Höhe des Finkenberges, den wir bei einem Steinbruch erreichen, der nicht mehr in Betrieb ist.

Bereits kurz hinter dem Steinbruch zweigt links ein Fußpfad ab. Dieser Weg führt uns Richtung Bärenschlößle.

Bereits an der nächsten Kreuzung bietet sich die Möglichkeit, einen Abstecher zur Arnoldhütte zu machen. Sie liegt auf einer Lichtung und lädt zur Rast ein.

Der gleiche Weg führt uns auch wieder zurück zum Hauptweg und folgen ihm zum Bärenschlößle.

Hier ist ein Wildgehege, im dem Rotwild gehalten wird. Wenn wir Glück haben, bekommen wir es zu sehen.

Vom Bärenschlößle folgen wir der Straße abwärts zum Parkplatz und biegen rechts ab, in Richtung des blauen Hauses. Dieses war Jahrhunderte lang eine Mahlmühle, später eine Textilfabrik; heute ist hier die Galerie Christophstal untergebracht.

Der Weg führt die Straße hinab. Am letzten Haus informiert uns ein Schild des Wanderweges Wasserleben, der ebenfalls hier lang läuft, darüber, daß wir vor dem früheren Gasthaus zum Großen Christoph stehen - einem der ältesten Gasthäuser Freudenstadts. An der Kreuzung halten wir uns links und überqueren den Forbach. An dem Hang, der uns gegenüber liegt, wurde der St. Christophsstollen in den Berg vorgetrieben. Sein Name übertrug sich auf das Tal und die Siedlung, die hier entstand.

Auf der andere Seite der Brücke steht ein Brunnen aus eisernen Platten, der auf seine Weise daran erinnert, daß hier einmal Eisen verarbeitet wurde.

Wir steigen die Christophstaler Steige aufwärts, die wir aber gleich nach dem Garten verlassen, um über das Bollenwegle zur Straßburger Straße aufzusteigen. Sie erreichen wir beim Rappen-Pavillion, dem einzigen, was vom Hotel Rappen nach einem Brand übrig geblieben ist. Dort in der Straßburger Straße könnten wir das Besucherbergwerk besichtigen, das an Wochenenden nachmittags geöffnet ist, biegen aber nach links ab und gehen zum Promenade-Platz. Dort biegen wir ins Kirchgäßle und gehen auf den Nebenstraßen zurück zum Marktplatz.

Dauer der Wanderung: ca. 1,5 Stunden

Kennzeichnung: Raute mit Hammer und Schlegel

Wegen der teilweise steilen und schwierigen Stellen ist gutes (Wander-)Schuhwerk erforderlich.